HP setzt umfangreich auf Information Lifecycle Management

Im Interview erläutert Patrick Eitenbichler, Director of Marketing, Storage Works Division, die Produktstrategie von Hewlett-Packard in Sachen ILM. Er grenzt ILM gegen ECM ab und stellt die jüngsten Produkte seines Unternehmens vor.

ZDNet: Das Thema unseres Gesprächs ist das Information Lifecycle Management. Definieren Sie doch bitte ILM für uns.

Eitenbichler: HP definiert ILM als ein Lösungs- und Service-Portfolio, mit dem Informationen gesammelt, gemanagt, und entsprechend ihrer Relevanz für das Geschäft wieder geliefert werden können.

ZDNet: Stimmen Sie mit uns überein, wenn wir entsprechend dieser Definition die Klassifizierung als der Kern von ILM bezeichnen?

Eitenbichler: Als den Kern von ILM würde ich die Klassifizierung nicht unbedingt bezeichnen. Ich stimme überein, dass die Klassifizierung von Daten zu den größten Problemen der Kunden zählt. Klassifizierung ist ja zu 80 Prozent Prozess und zu 20 Prozent Technologie. Ich gehe davon aus, dass es bis in fünf Jahren ein automatisches Klassifizieren von Daten geben wird. Bis dahin müssen die Parameter immer noch von den Kunden eingegeben werden.

ZDNet: Wenn die Klassifizierung so zentral für ILM ist, wo liegt für Sie dann der Unterschied zu ECM (Enterprise Content Managemen)? Unter diesem Schlagwort verstehen die entsprechende Anbieter wie etwa IBM, EMC mit Documentum, Filenet oder Open Text werkzeuggestützte Prozesse zum Klassifizieren und Verwalten von Daten.

Eitenbichler: Möglicherweise wird ILM und ECM in zwei Jahren zusammengewachsen sein. Entsprechend der Übernahme von ECM-Anbieter Documentum durch ILM-Experten EMC würde ich ECM als Teilbereich von ILM sehen. Bei ECM geht es mehr um den Inhalt von Daten als um die Frage, wo diese Daten gespeichert werden sollen. Richtig ist, dass sich die Grenzen der beiden Bereiche verwischen.

ZDNet: Mit welcher Methode klassifiziert HP, was sich aufzuheben lohnt? Muss – wie Sie gerade andeuteten – tatsächlich der Anwender selbst die Parameter vorgeben?

Eitenbichler: Wir verwenden die existierenden Metadaten, die den strukturierten und auch unstrukturierten Dateien eh anhaften. Damit nehmen wir die Klassifizierung weitgehend selbständig vor. Wenn ein Kunde darüber hinaus gehen will, können wir ihm momentan keine Anwendungen anbieten. Das wird sich ändern, sobald die Storage Networking Industry Association (SNIA) die Metadaten der Hersteller standardisiert hat. Damit können Daten dann automatisch Klassifiziert werden. Der Standard soll Anfang kommenden Jahres verabschiedet werden, womit dieses Problem dann gelöst sein dürfte.

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